Donnerstag, 13. März 2014

Körpergefühle (#3)

Letzten Sommer:
Ich bin dem Himmel so nahe, höre sie weichen Schwingen der Engel, die enspannende Stille der weiten Lüfte.
Es ist so leicht. Ich bin so leicht. So frei, so ruhig.
Mein Herz pulsiert, unregelmäßig, merkwürdig laut in der tiefsten Nacht. Manchmal fühle ich mich befreit, nachts, wenn ich nichts als erstickende Schwärze um mich herum sehen kann. Wenn ich den seidigen Stoff der Bettwäsche auf meiner Haut spüre, die mich behütet, mich einhüllt in eine Wärme, die mein Zittern unterdrückt.
Immer nachts tippe ich mir auf die Knochen,kontrolliere ob noch alle so stark hervorstechen, wie noch gestern, ob sich irgendwo in der Haut Fett angesammelt hat,die Haut vermeidlich dicker geworden ist, oder der Bauch nicht mehr eine so Tiefe Kuhe bildet.
Die Hüftknochen? Stehen hervor.
Die Rippen? 1, 2, 3...ich kann sie erfühlen.
Die Schlüsselbeinknochen? 2 lange wundervolle Knochen, so hart und nur mit Haut überzogen.
Ich bin zu schwach um mich aufzusetzen, denn wenn ich das tun würde, würden sich weiße Sternchen vor meine Augen drängen, als wäre ich im Himmel, zwischen hohen Lüfen.
Ich will noch mher Knochen, will das sie so hervorstechen, wie ich es gern hätte. Wir schwerelos sein, will in den Himmel aufsteigen, mich von den sanften Federn der Engel umschließen lasssen.
Ich bin in der Hölle.

Heute:
Wenn ich mich an die Nächte erinnere, in denen cih das tat, kommt es mir vor, als hätte ich ein Ritual durchgeführt. Als hätte ich geträumt und mir Fantasiewelten, wie den "perfekten" Himmel erschaffen. Als würde ich im biblischen Sinne denken, selbst wenn ich das nie getan habe. Ich glaube nicht daran, dass nach dem Tod etwas kommt. Zu viele Zweifel habe ich.
Doch da ich schon immer ständig merkwürdigste Wahnvorstellungen hatte, erschien es mir damals alles ganz logisch.
Heute sehe ich darin nur den psychischen, kranken Teil meiner Krankheit. Sehe, wie tief ich in den Klauen des Teufels war, der mich selbst heute noch veruscht zurückzuziehen. Aber da es keinen Teufel gibt, ich habe gerade schließlich noch gesagt, ich würde an soetwas nicht glauben, ist das einige, das mich zurpckhält nicht Ana, sondern ich selbst, da ich mich so sehr an Ana klammre. NIcht sie sich an mich klammert. Hat sie nie, ich habe mich selbst zu dem gemacht, was ich zu dieser Zeit war, habe versucht einen Grund zu finden, doch es war einer: ICH. Niemand hat mich in die Magersucht gezogen, niemand hat gewollt, dass ich mich abhungre, niemand trägt dran die Schuld und egal wie oft ich irgendwas von Ana, die Stimme in meinem Kopf....labere, weiß ich doch tief in meinem Inneren, dass nur allein ich mich daran klammre, nur allein ich daran Schuld bin keine Fortschritte gemacht zu haben. Ich habe mich lächerlich verhalten, als ich vor einigen Monaten sagte: "Ich WILL mich ändern, Mam. Ich KANN nicht. Da kann ich nichts für!"

Oh du große Künstlerin der Lügen.

Ich habe gelogen, schon viel zu oft.

Milena♥
ist im Moment sehr gefordert,
ist sehr optimistisch,
belächelt oft ihr Verhalten,
hat schon wieder 2500 kcal gegessen,
fühlt sich ein wenig mulmig als sie heute morgen auf der Waage stand: 53kg
gut oder schlecht, bleibt in meinem Kopf umstritten,
Ziel: Muskeln, kein Abnehmen!
Ich schreibe zu viel, wahrscheinlich weil ich in letzter Zeit sonst nirgends dazu komme!

:**

2 Kommentare:

  1. wirst du eigentlich darauf angesprochen, dass du zugenommen hast? :o
    ich bin leider wieder unter der 45.. deswegen hab ich ja auch versucht draufzuessen aber naja :/

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  2. Wow danke für deinen Tollen kommentar, der hat kraft gegeben :) <3

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