Gewicht

Diese Chronik soll nicht inspiration sein abzunehmen oder sich in den Tod zu hungern und nach Verbündeten suchen. Nein, es geht hier um den Kampf. Den Kampf gegen die Magersucht, den Kampf zu leben.

Größe: 1,72 m
momentanes Gewicht: 48/49 kg
erwünschtes/ gesundes/ festgelegtes Ziel: 56/57 kg

Frühjahr 2010 - Beginn der Depression: 63 kg
Frühjahr 2011 - Langsame Wiederkehr ins Glück: 62/62 kg
Herbst 2011 - Unzufriedenheit, kurze Diät: 61 kg
Frühjahr 2012 (März) - Sport und gesunde Ernährung als Ziel zum Abnehmen - sehe dünne perfekte erfolgreiche Leute - inspirieren mich: 61 kg
Moante später (Juni)  - unter 1000 kcal, Sport, Sport: 56 kg
Herbst 2012 - abermalige Depression, Selbsthass: 56,5 kg
Winter 2012 - nach Party und kontrollverlust übers Essen - Beschluss aufzuhören - in den ersten Monaten immer weniger bis gar kein Schlaf: 55 kg
Frühjahr 2013 - ständig nerven Verwandte mit "Dünnes Ding muss ordentliche Portion Fleisch esse" bin zwar vegetarier, aber natürlich wissen sie es besser - kaum noch 500 kcal am Tag - krankhafte Angst vor dem Tod - krankhaftes Kälteempfinden - ungleichmäßiger Herzschlag - kein Schlaf - täglich drei Stunden Sport und Lernen: 49 kg
Sommer 2013 - sehe ein, dass ich krank bin - habe Angst zum Arzt zu gehen - Abführmttel, nichts essen als Möhre, Salat, Tomate - denke selbst das ist zu viel: 45 kg
Herbst 2013 - Lebenswille verloren, Stolz darauf auszusehen wie ein Skellett - Einsicht, löscht aber nicht die Krankheit aus - halte mich aus allen Familenangelegenheiten heraus - will nicht essen - denke viel nach - schreibe viel - machte merkwürdige Dinge, mit dem Kopf gegen die Wand hauen, weil ich die Mageruscht loswerden will - mein Freund stellt mir ein Ultimatum- so schnell Reizbar - nimmt gar nichts mehr auf - will nicht mehr zur Schule - schwänzt - will aus ihrem Leben fliehen - Psychotherapie nervt: 44 kg
Winter 2013 - werde zugänglicher, nachdem ich mein Buch beendet und Hoffnung dafür habe - mein Freund verlässt mich nicht, hilft mir, helfen uns - beginne langsam wieder mit meiner Familie Zeit zu verbringen - warum? - ich weiß es nicht, aber ich las ein Buch, das Spuren hinterließ - ein Buch über das Glück, über die Hoffnung, die Liebe, die Natur, in dem alles so beeindruckend beschrieben war, wie ich es nie gesehen hatte - ich las ebenso ein Buch, das mir den Lebenswillen zurpckbrachte, ich wollte nicht in der Hölle leben, wollte nicht enden, wie das Mädchen in dem Buch, wollte so sher leben, so viele Menschen brauchen mich und was ist, wenn ich nur dieses Leben habe? - ich kann es nicht wegwerfen, nicht, weil andere Menschen sterben, aus ihrem Leben gerissen werden, gan ungewollt, ich konnte doch nicht freiwillig meins aufgeben, die kleine Schwester meiner Freundin starb an Krebs! das ist schlimm, viel schlimmer als so dumm wie ich zu sein und sein eigenes Leben zu verleben, denn sie hatte leben wollen und ich musste das auch - ließ mich auf die Therapie ein: 47kg, Dezember - kurzer Rückfall: 45kg
Dezember 2014 - versuchte glücklich zu sein, zu leben, zu sehen, was andere übersehen, zu genießen, Lehrer als unwissend darzustellen und Politiker als unpolitisch - den Sinn des Lebens suchen und mich selbst finden - wer bin ich? - sehe mich lange an - begreife - ich kann meinen Körper nicht in mich und ihn teilen - er ist ich und ich muss aufhören mich zu zerstören!: 49 kg


Was ist eure Geschichte? Wie tief steckt ihr noch in der Hölle?
Ich wünsche euch allen weiterhin viel Kraft, Erfolg und Willen!
♥