Mittwoch, 12. Februar 2014

Die schwache Stimme

Ein schwachs Stimmlein hockt in meinem Kopf.
Einst rief sie laut mich an. Schrie, kämpfte und flehte. Dann wurde sie leiser:

DU MUSST VERDAMMT NOCHMAL WAS ESSEN!
ICH HABE DIE KONTROLLE!
Hunger. Ess etwas!
NEIN. KONTROLLE. KONTROLLE.  
Bitte ess etwas. Ess etwas. Hunger. Hunger. Ess...
HALT DIE KLAPPE!
Du wist verhungern, wirst sterben, der Tod ist nahe, der Teufel zieht dich in seine Klaun und du empfängst ihn mit Freuden? Ich bin du, du bist ich.
Ich bin ich, ja. Mein Körper ist falsch. Siehst du das nicht? Ich bin falsch.  Aber ich bin stark. Disziplin ist alles. Und ich habe sie. Alle anderen sind lächerliche Geschöpfe. Geben sich Konsumgütern hin wie Tiere. Zu wenig....
Kontrolle! Ich habe sie. Ihr seit lächerlich.
Du bist dein Körper, du machst dich lächerlich, denn alle anderen können dein VErhalten nur belächeln. Sie werden da sein, wenn du dich schon längst in der Dunkelheit windest.


Ich brauche Verständnis meinerselbst. Stelle mir ständig Fragen, rede mit mir, weil da niemand ist, der mir Antworten geben kann. Bin allein. Aber die Stimme begleitet mich, noch heute. Sie ist mein Leben, mein Verlangen, mein Drängen, meine größte Angst.
Manchmal weiche ich vom Thema ab, aber wer sagt schon, das das Verboten ist? Verbote. Immer weider Verbote. Das nicht, dies nicht. Essen. Stopp. Du hast kein Hunger. Und ob ich ihn habe und ob ich leben will? Beides ja. Ob ich kann? Ich versuchte es. Sterben ist Leiden, zu früh und zu bitter für meine Pläne.

♥Milena in stiller Windung zu
Hunger
Leben
Liebe
Hass
Verstand
der schwachen Stimme
Hilfe
      
 

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