Ich bin hin und hergerissen. Was ist okay? 
Okay, dass ich jede Kalorien mit dem Handy ausrechne? Okay, dass ich wieder mal einen Fressanfall nach einem fast erfolgreichen Hungerag hatte? Okay, das ich dadurch nichtmal mehr Lust auf Sport habe? Okay, dass ich Muskeln ebenso wie Fett verlieren will, weil sie meine Beine dick aussehen lassen? Okay, dass ich meinen Bauch stundenlang vor dem Spiel betrachte, ihn einziehe und enttäuscht bin, weil man die Rippen nicht deutlich sieht? Okay, dass ich dünner sein will?  Okay, dass ich ständig nach skinny und proana google, mir Tipps notiere? 
Okay, dass ich mich nicht mit Freunden treffen will? Okay, dass ich mich selbst so sehr hasse? Okay, dass mein Kopf fast vor Vorwürfen, Hass, Angst und negativen Gefühlen explodiert? Okay, dass ich am liebsten für den Rest meines Lebens allein in meinem Zimmer hocken, schreiben, DVD's ansehen und nicht leben will?  
Okay, dass meine Gedanken nur noch um das eine kreisen? Essen, Kalorien, Hunger, Fressattacken, Sport, Abehmen. Ich will mich wieder so fühlen, leicht, knochig und dünn, ich will, dass ich beneidet werde, doch worum? 
Meine Krankheit, meinen Selbsthass... im Grunde werde ich bemittleidet. Wir solten alle so verdammt bemitleidet und gehasst werden. Wir schließen uns selber aus, verachten die Gesellschaf, doch m Grunde ringen wir um ihre Aufmerksamkeit, wünschen uns nichts mehr, als endlich von ihnen akzeptiert zu werden. Aber das werden wir nicht, nicht so. Nicht wenn die Anorexie bleibt.